Das Duell

[meinung]Der erste Spielfilm von Steven Spielberg fällt mir ein. Duell heißt er. Fasziniert bin ich von der Kameraführung und die interessante Handlung. Es geht um das Duell zwischen einem Riesentanklastwagen und einem Autofahrer. Den Lastwagenfahrer sieht man in dem ganzen Film nicht.

Ein ähnliches Duell spielt sich wohl zwischen Margot F.-W. und ihrer Familie ab. Gemeint ist die Familie eines bekannten Fabrikanten. Margot F.-W. ist seit Kindheit schwerhörig. Seit dem Jahr 1999 führt sie einen erbitterten Kampf mit ihrer Familie um das ihr lange zuvor per Notarvertrag entzogene Erbteil.

Im Internet stellt sie ihre Geschichte vor und es kommt mir so vor, daß es ein Duell zwischen einem Riesen, wie den Lastwagen und dem Autofahrer ist. Gut ist, daß sie das Medium Internet entdeckt hat und dies für ihre Interessen nutzen kann.

Ich denke, daß manche von uns sich in der Situation von Margot F.-W. wiederfinden können. In der jüngsten Zeit habe ich die Erkenntnis gewonnen, daß es immer weniger Menschen geben müßte, welchen das Schicksal des ausgebootet werden wegen der verminderten Kommunikationsfähigkeit erspart bleiben wird.

Hier ist insbesondere das Cochlea-Implantat (CI) zu nennen. Aber ich weiß auch, wenn oft genug insbesondere bei Kindern die intensive Betreuung durch die Mutter fehlt, ein CI nicht die alleinseligmachende Lösung ist. Es war schon immer so, daß besser gebildete Mütter ein Segen für hörgeschädigte Kinder sind.

Bei Thomas Alva Edison, dem großen Erfinder wird immer wieder viel zu wenig (eigentlich gar nichts) über dessen Schwerhörigkeit, der Grundstock in Form der Bücher, den die Mutter legte und damit den Auswirkungen und Folgen seines Wirkens berichtet. Duelle hatte Edison im späteren Leben mehr als genug. Aber die sind anderer Natur und weniger familiärer Art gewesen.

Von Margot F.-W wird berichtet, daß sie keine abgeschlossene Schulbildung hat. Dies finde ich bemerkenswert und finde bisher keine Antwort darauf, wo denn die Mutter geblieben ist. Einziger Hinweis ist, daß die Mutter Wert darauf legte, daß die kleine Margot lange Haare hatte, damit das Hörgerät nicht zu sehen sei. Aber das wird wohl der Zeitgeist gewesen sein, in dem ich selber auch aufgewachsen bin. Denn Margot F.-W. ist vom gleichen Jahrgang (1948) wie ich und da kann ich bei ihr eine ganze Menge nachvollziehen.

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Hermann W. Aufderheide

 

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