Nachruf Hermann Aufderheide

HADH

Hermann W. Aufderheide

* 10.10.1948            †29.07.2014

 

Sein Leitspruch im Leben:

Es ist nicht genug, zu wissen, man muss auch anwenden;

es ist nicht genug, zu wollen, man muss auch tun.

Goethe

 

Seit über drei Jahrzehnten setzte sich Hermann W. Aufderheide in Vorstandsämtern ehrenamtlich für die Probleme und Belange hörgeschädigter Menschen in Bielefeld ein.
1980 gehört er aus Selbstbetroffenheit zu den Gründungsmitgliedern des Vereins der Schwerhörigen und Ertaubten Bielefeld e.V. und gestaltet als Vorstandsmitglied den Verein von Anfang an mit. Seit dem Jahre 2000 durchgehend als Vorsitzender.
Besonders am Herzen liegt Hermann W. Aufderheide die Hörtechnik des Vereines, die er stetig vorantreibt und im Jahre 2005 mit der Anschaffung einer Mehrmikrofonanlage einen Glanzpunkt setzt, um damit die Kommunikation bei Versammlungen visuell und auditiv hervorragend durchführen zu können. Für ihn galt stets, sich nach Erreichtem nicht auszuruhen, sondern das nächste Ziel in Angriff zu nehmen. Er organisierte unzählige Veranstaltungen und Treffen für die Vereinsmitglieder und engagierte sich mit Info-Ständen in der Öffentlichkeitsarbeit in ganz OWL.
In der Stadt Bielefeld war er viele Jahre mit Sitz und Stimme im Behindertenbeirat und im Seniorenbeirat tätig. 2007 würdigte der Verein Bielefelder Konsens Pro Bielefeld e.V. sein besonderes ehrenamtliches Engagement als Gründer des Schwerhörigenvereins und seine Mitarbeit in allen maßgelblichen Vereinen und Kommissionen, in denen er hartnäckig – O-Ton der Urkunde – die Interessen der Schwerhörigen vertritt.

Ferner nahm er regelmäßig an den Treffen der Bielefelder Selbsthilfekontaktstelle (BIKIS) teil.Infolge zunehmender Hörverschlechterung bis an Taubheit grenzend wurde er im Jahre 2003 mit einem Cochlea-Implantat (CI) versorgt. 3 Jahre später erstritt er vor Gericht eine Zweitversorgung mit einem CI. Aufgrund dieser Erfahrungen gründete er 2008 eine eigene CI-Selbsthilfegruppe, die er bis zuletzt leitete. An der Gründung einer weiteren SHG in Bünde wirkte er mit.
Er besuchte CI-Seminare, Kongresse, Tagungen und vergrößerte sein Wissen ständig und wurde im März 2008 von Seiten des DSB-Bundesverbandes zum Amt des Referatsleiters CI berufen und gewählt.
Mehrere Jahre arbeitete er auf DSB-Bundesebene in der Satzungskommission mit.
Zu seiner Lebensleistung gehört auch sein unermüdlicher Einsatz für das Hörgeschädigtenzentrum Bielefeld (HGZ).
Das ehemalige Internatsgebäude der Gehörlosenschule an der Kurzen Straße 36 c wurde 1981 vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe in einer Feierstunde der AWO als Träger übergeben. Die einzelnen Gruppen von Hörgeschädigten gründeten einen Zentrumsbeirat, der u.a. Umbaumaßnahmen in Angriff nahm, an denen sich auch Hermann W. Aufderheide in seiner Eigenschaft als Meister für Heizungs- und Sanitärtechnik handwerklich beteiligte. Unstimmigkeiten zwischen nachfolgenden Trägern und Gruppen im HGZ führten Ende 1993 zur Schließung des Hauses. Die Wiedereröffnung erfolgt 1994 unter der Trägerschaft des Förderverein Kulturzentrum für Hörgeschädigte Bielefeld e.V., an deren Gründung Hermann Aufderheide mitwirkte. Er übernahm im Förderverein bis 2003 das Amt des 2. Vorsitzenden und war ab 2008 1. Vorsitzender.
Durch sein freundliches, ausgleichendes Verhalten trug er wesentlich dazu bei, dass sich die beiden Behindertengruppen – Gehörlose und Schwerhörige – im HGZ als eine zusammengehörige Gruppe von Hörgeschädigten verstehen und identifizieren. Die Sorge um den Erhalt und Fortbestand des HGZ veranlasste Hermann Aufderheide Anfang 2014 zusammen mit anderen Vereinen aus dem HGZ zu Demos vor dem Bielefelder Rathaus.
In den letzten Monaten seiner Lebenszeit unterstützte er die neu gegründete Änne und Hans Scheibner-Stiftung und sorgte sich um die Stiftungssatzung.
Alle 14 Gruppen und Vereine, die im Hörgeschädigtenzentrum Bielefeld, dem „Änne und Hans Scheibner Haus“ , ihren Sitz und ihre „Heimat“ haben, trauern um Hermann Aufderheide als ihren Ansprechpartner, Helfer, Unterstützer und Vorsitzenden. Sein Wirken bleibt unvergessen.
Hermann Aufderheide hinterlässt seine Ehefrau Elisabeth, die ebenfalls in Vorstandsämtern ehrenamtlich seit vielen Jahren mit ihm zusammen arbeitete, sowie Kinder und Enkelkinder.
Die Trauerfeier zur Einäscherung ist am Dienstag, den 5. August 2014 um 14 Uhr in der ev. Marienkirche in Jöllenbeck.
An Stelle von Blumen und Kränzen bitten wir im Sinne des Verstorbenen um eine Spende für den Deutschen Schwerhörigenbund Ortsverein Bielefeld e.V. unter dem Kennwort „Hermann Aufderheide“ auf das Spendenkonto Bestattungen Küstermann bei der Sparkasse Bielefeld IBAN DE 40 4805 0161 0003 4109 58 oder am Eingang der Kirche.

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