Höranlagen in öffentlich zugänglichen Einrichtungen der Stadt Bielefeld

In der Vergangenheit hat die Stadt Bielefeld hier und da in ihren öffentlich zugänglichen Einrichtungen Höranlagen, bestehend aus FM- oder IR-Anlagen, beschafft. Allerdings bleiben Wünsche offen. Es muß daran gearbeitet werden, daß Mängel beseitigt weden. Das kann nur durch aktive Mithilfe von Betroffenen geschehen.

Oetkerhalle

Hier besteht eine Infrarotanlage, welche nur bis Reihe 12 empfangbar ist.

Das hat Kostengründe für Betroffene, da sie keine kostengünstigere Reihen buchen können. Die Anlage sollte so geändert werden das alle Reihen ausgeleuchtet werden können. Hier sollten insgesamt 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden.

Stadthalle

Hier ist eine Infrarotanlage für den großen Saal vorhanden.

Es sind nur Kinnbügelhörer vorhanden, welche für Hörgeräteträger ungeeignet sind. Hier sollten 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden.

Für die kleinen Vortragsäume wird eine transportable Infrarot Anlage angeregt.

Rathaus

Hier ist im Rochdale Raum und Großen Saal je eine Infrarotanlage vorhanden.

Jedoch sollte der Bestand aufgestockt werden auf 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer. Diese sollten dann bei öffentlichen Veranstaltungen in den beiden Räumen stets ausgelegt werden damit Besucher jederzeit bei Bedarf darauf zugreifen können. Derzeit werden die Geräte nur auf Anforderung bereitgestellt. Wenn sie nicht ausgelegt werden gehen Besucher davon aus, das keine Anlage vorhanden ist.

Stadttheater

Hier ist eine Infrarotanlage mit Kinnbügelhörern verfügbar.

Darüber hinaus sollten 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück
2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden.

Stadtbibliothek

Hier ist eine FM- Anlage, bestehend aus 8 Umhänge-Empfängern, jedoch ohne Umhänge-Schlinge, sowie 5 Halsringschleifen und 10 Stück Ein-Ohr-Hörern vorhanden.

Es sollten insgesamt 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden.

In den Vorgesprächen wurde vereinbart, dass diese Anlage transportabel sein sollte um sie in anderen Veranstaltungsräumen nutzen zu können. Jedoch wurde die Anlage fest verankert. Sollte dies nicht mehr rückgängig gemacht werden können, wird für die oberen Räume eine zusätzliche FM Anlage – auf anderer Frequenz eingestellt, angeregt. Hier können dann die vorhandenen Empfänger eingesetzt werden.

Theater am Markt

Hier ist unseres Wissen nach keine Höranlage für Hörgeräteträger vorhanden.

Angeregt wird eine Infrarotanlage, die auf allen Plätzen verfügbar ist.
Es sollten 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden.

Volkshochschule

Für die großen Säle sollten 10 Umhänge-Empfänger, 10 Halsringschleifen und 10 Stück 2-Ohr-Kopfhörer bereitgestellt werden. Für die kleinen Seminarräume wird eine transportable Anlage vorgeschlagen welche mit den genannten Empfängern nutzbar ist.

Kunsthalle und Historisches Museum

Hier ist eine Personenführungsanlage auf FM-Basis vorhanden. Jedoch fehlen auch hier zu den Empfängern Halsringschleifen und falls nicht vorhanden, 2-Ohr-Kopfhörer.

Anlagen für Führungen außerhalb von Räumen, wie Stadtführungen, Sparrenburg-Führungen, etc.

Hier gibt es noch keine Führungsanlage. Herr Baum ist hierfür dankenswerterweise damit beschäftigt, entsprechend eines eingereichten Kostenvoranschlages, Gelder zu beschaffen.

Friedhofskapellen

Hier hat sich ebenfalls noch nichts bewegt. Es sollte je eine FM-Anlage mit 5 Umhänge-Empfängern, 5 Halsringschleifen und 5 Stück 2-Ohrkopfhörern beschafft werden.

In allen Veranstaltungsorten fehlen Hinweisschilder mit dem durchgestrichenen Ohr und Hinweise, wo die Geräte ausgeliehen werden können. In Publikationen für Veranstaltungen fehlen Hinweise auf Hör- und Verstehmöglichkeiten.

Höranlagen in privaten Einrichtungen in der Stadt Bielefeld

Oetker Welt

Die Fa. Oetker unterhält das Museum Oetker Welt. Hier ist eine FM-Führungsanlage vorhanden, welche keine Wünsche übrig läßt. Es sind alle auf dem Markt verfügbaren Endgeräte wie Halsringschleifen, 2-Ohr-Kopfhörer, Ein-Ohr-Hörer vorhanden. Die Führungspersonen sind im Umgang mit Betroffenen geschult. Ebenso haben sie Kenntnisse über die verschiedensten Marktüblichen Hörsysteme.

Induktionsgrill

Zugegeben, ich wußte nicht, daß es Geräte zum induktiven Grillen gibt. Aber Induktion als technischer Begriff ist mir wohlbekannt. Frage ich bei Wikipedia nach dem Begriff „Induktion“, bekomme ich noch mehr Hinweise auf induktive Prozesse, die mir aber auch wieder nicht bekannt waren.

Nun-, wie komme ich jetzt zu diesem Artikel mit dem Begriff Induktionsgrill? Aber der Reihe nach. Ich bin seit Jahrzehnten Hörgeräteträger und seit 10 Jahren erfreuter CI-Träger auf beiden Ohren. In den Hörgeräten waren Induktionsspulen und in den beiden Sprachprozessoren (SP) sind auch Induktionsspulen, welche für meine tägliche Arbeit insbesondere beim telefonieren unentbehrlich sind. So weiß ich, daß ich bei eingeschalteter Induktionsspule mit dem SP den elektrischen Strom in der Nähe von elektrischen Leitungen, Geräten wie Heizungspumpen, Straßenbahnoberleitungen usw. „hören“ kann. Bei den Straßenbahnoberleitungen habe ich einmal die interessante Feststellung gemacht, daß der Strom in Berlin und Bielefeld offensichtlichunterschiedliche „Dialekte“ hat. Nämlich in Bielefeld kann man ein hochtoniges intensives schnelles „SSSSS“ vernehmen, während in Berlin ein tieftoniges langsames „BLUBB – BLUBB – BLUBB“ zu vernehmen ist. Nicht daß ich dies immer vernehmen kann. Nein, in Bielefeld höre ich den Strom nur, wenn die Oberleitung wohl aus Geländetechnischen Gründen etwas tiefer liegt und ich mit dem Auto gerade dort unterwegs bin. Natürlich das alles nur bei eingeschalteter Induktionsspule.

Manchmal möchte ich es beim Autofahren einfach nur leise haben und schalte dann auf induktives Hören um. Dann ist der Ton über die Mikrofone wesentlich gedämpfter. Noch leiser wird es, wenn ich eins der Programme im SP verwende, welches ich bei der Empfindlichkeit und Lautstärke rigoros auf Null gestellt habe. Dann höre und verstehe ich meine Beifahrerin immer noch!

Nun gab es folgende Begebenheit, welche mir doch recht merkwürdig vorkam: Am gleichen Tage fanden in Bielefeld 2 interessante Veranstaltungen für Hörgeschädigte an 2 verschiedenen Orten statt. Nun mußte ich zwischen den beiden Veranstaltungsorten pendeln. Da bei beiden Veranstaltungen Induktionsanlagen vorhanden waren, ließ ich der Einfachheit halber die Induktionsspulen aktiviert. So konnte ich an manchen Stellen den Strömen lauschen, welche in Erdkabeln ihre Arbeit verrichteten.

Nun wählte ich den Weg über den Alten Friedhof, in der Annahme, hier in angenehmer Ruhe außerhalb der lauten Verkehrsströme und Strommüll aus dem Boden meine Ziele zu erreichen. Aber Fehlanzeige. Hier waren wirklich außerordentlich starke Stromflüsse zu bemerken. Das ging fast über den ganzen Friedhof so. Spontan fiel mir ein, daß es hier gar keine Totenruhe gibt. Daß hier auf diesem Friedhof die oft beschworene Hölle und das Fegefeuer sein müssen. Hier sind also die unruhigen Geister begraben, welche Zeit ihres Lebens schon ihr Unwesen getrieben haben und zur Strafe hier bei induktivem Grillen im Unruhezustand ihr Totenleben fristen müssen.

Nein, diese Entdeckung war wirklich unangenehm und beunruhigend. Denn auf einem Friedhof kann anderes erwartet werden, als daß unsichtbare technische Gegebenheiten auf Menschen und auf Tote einwirken. Es wird immer wieder vor den schädlichen Stromeinflüssen in menschlichen Behausungen usw. gewarnt. Es gibt eine Unmenge an Warnungen vor Stromkabeln in Wohnungen. Das geht sogar so weit, daß es Empfehlungen gibt, abgeschirmte Kabel in Häusern zu verwenden.

Rein psychisch ist es unerträglich zu wissen, daß man auf diesem Friedhof von einer unsichtbaren Macht sozusagen umzingelt wird.

Bei einer Beratung in einem Verkehrsunternehmen habe ich eine ähnliche Erfahrung machen müssen. Nämlich bei der Begutachtung, ob an der Außenwand eine Beratungsstelle mit einer Induktionsanlage ausgestattet werden kann. Hier stellte ich verblüfft fest, daß hier im Außenwandbereich einer stark befahrenen Straße ein stark induzierendes elektrisches Feld vorhanden war, welches ca. 1,0m in das Gebäude wirkte.

Noch etwas fiel mir auf: Man kann dem Betreiber dieses elektrisch vermüllten Friedhofes ja keine FM-Anlage zum verstehen bei einer Beerdigung empfehlen. Wenn man nämlich mit Empfänger und Halsringschleife bewaffnet sowie eingeschalteter Induktionsspule der Ansprache des Pfarrers folgen möchte, ist das nicht möglich.

Ach ja, einen Tag nach meiner unerfreulichen Entdeckung von Strommüll auf einem Friedhof steckte ich auf der Autobahn in einem Stau fest. Lange stand ich direkt unter einem tiefhängenden Oberleitungsstrang. Hier schaltete ich spontan auf „T“, um zu ergründen ob denn diese hochvoltigen Kabel auch bis auf die Autobahn wirkten. Beruhigt stellte ich fest, daß dies nicht der Fall war. Aber trotzdem möchte ich ein solches „Landschaftsverschönerndes“ Industrielles Denkmal nicht in der Nähe meines Hauses wissen. Auch kann ich mich mit den aktuellen Forderungen nach erdverlegten Überlandkabeln nicht anfreunden. Denn schamhaft wird von den Befürwortern verschwiegen, daß solche Erdkabel wiederum zusätzlich Streuströme verursachen, welche dann bei sowieso vorhandener Feuchtigkeit im Boden ihr Unwesen treiben können. Dann würde mein Sprachprozessor bei eingeschalteter Induktionsspule STÄNDIG brummen, eine schreckliche Vision!!!

Bielefeld, 3.8.2012
Hermann W. Aufderheide

Wenige Tage später halte ich mich in Alten Rathaus auf. Sitzungen des Behindertenbeirates und des Seniorenrates stehen an. Im Sitzungssaal ist wohltuende Ruhe. Keine induktiven Störungen und der Empfang mittels der dortigen Infrarotanlage bestens. Das gilt auch für den Großen Sitzungssaal im Neuen Rathaus. Aber beim verlassen des Sitzungssaales im Alten Rathaus kommt dann der induktive Schlag. Beim wandeln auf dem Flur werde ich ständig störend induktiv belästigt.

Nun komme ich aber ins Grübeln, warum das so ist.

Wahrscheinliche Erklärung wird wohl sein, daß die Politiker in aller Ruhe und unbeeinflußt -wir haben freie Meinungsbildung- sowie genüßlich in den Sitzungssälen ihre edlen Redeschlachten führen wollen. Denn hörbares induktives grillen stört beim denken. Aber das wird dann auf dem Flur wegen der Beamten anderes sein. Dort soll dieser Berufsstand wohl zur Eile angetrieben werden.

Bielefeld, 26.10.2012

Vom Hören zum Zuhören

Lindenhofseminar 2010

22. bis 24. Oktober 2010 in Bielefeld

Zuhören ist nicht nur eine Frage des akustischen Hörens und Verstehens, sondern auch eine Frage der inneren Haltung. Echtes Zuhören geht Hand in Hand mit Empathie und Achtung vor dem Gegenüber. Jeder Mensch möchte sich verstanden fühlen, möchte mit seinen Gefühlen und Bedürfnissen wahr- und ernstgenommen werden.

In diesem Seminar, das sich speziell an hörgeschädigte Menschen richtet, wollen wir lernen, uns einem Gesprächspartner einfühlend zuzuwenden.

Neben hinführenden Übungen zum akustischen Hören wird in Kleingruppen mit Hilfe von Rollenspielen geübt, zwischen den Zeilen zu hören. In den Rollenspielen erfährt jeder viel über das eigene Kommunikationsverhalten und kann in geschütztem Rahmen auch mal etwas Neues ausprobieren.

  • Hör-Spiele
  • Rollenspiele
  • Persönlicher Austausch, gesellige und besinnliche Momente

Für den Austausch in der Gruppe stehen eine FM-Anlage sowie ein Schriftdolmetscher zur Verfügung.

Das Seminar wird von Bildung und Beratung Bethel in Kooperation mit dem DSB OV Bielefeld organisiert.

Seminarleiterin ist Jutta Tschentscher, Dipl. Sozialarbeiterin und Audiotherapeutin (DSB) aus Lage.

Seminarort ist wieder das Ausbildungshotel Lindenhof in Bethel mit angegliedertem Japanischen Garten.

Die Kosten betragen für Seminar, Unterkunft und Vollpension

160,-€ im Einzelzimmer und 150,-€ im Doppelzimmer.

Teilnehmende Mitglieder aus dem DSB Ortsverein Bielefeld e.V. erhalten 10 Euro Zuschuss.

Die Teilnehmerzahl ist auf 14 Personen begrenzt.

Anmeldung bis spätestens 10.09.2010 bei

Bildung und Beratung Bethel

Heinz-Jürgen Uffmann

Nazarethweg 4-7

33617 Bielefeld

Tel.: 0521-1446110

Fax.: 0521-1446109


Nähere Infos auch bei:

Elisabeth Aufderheide

Tel.: 05206- 6454

Fax.: 05206- 8892

E-mail: elisamaria@gmx.net

Bitte geben Sie bei Ihrer Anmeldung Tel/ Fax. Nr., E mail-Adresse an.

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Erfahrungsbericht LINDENHOF-SEMINAR

Erfahrungsbericht LINDENHOF-SEMINAR 30.10. – 1.11.09 in Bielefeld.

‚Entdeckungen im Labyrinth‘

Ich komme wieder !

Dies ist schon Eingangs erwähnt meine Meinung und meine Erkenntnis dieses erstmals besuchten Seminars.

Ich kann nur bestätigen, das Lindenhof-Seminar ist ein ‚Markenzeichen’. Weiterlesen

Erotik des Hörens

Erotik ist etwas, was den Menschen nicht von Anfang an nach der Geburt begleitet, sondern im Laufe der frühen Jahren irgendwann interessant wird. Eigentlich beginnt es erotisch zu werden wenn junge Leute in einer bestimmten Lebensphase plötzlich Interesse am anderen Geschlecht finden. Nämlich: Es ist nicht nur Interesse da, sondern auch Entdeckungsfreude. Weiterlesen

Urteil des Europäischen Gerichtshofes

Urteil des Europäischen Gerichtshofes vom 11.06.09

Grundlagen

Am 11.06.09 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) ein Urteil mit weit reichenden Folgen nicht nur für Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern auch im Hinblick auf wirtschafts- gesundheits- und sozialpolitische Aspekte gefällt.

In dem Verfahren ging es eigentlich um Orthopädische Schuhe, die nach den Bedürfnissen der betroffenen Kunden hergestellt und angepasst werden. Es ging um die Klärung folgender Fragen (stark verkürzt und sprachlich vereinfacht): Weiterlesen

Der Mini-Weltkongress in Hannover vom 18. bis 20.September 2009

Eigentlich habe ich am Eröffnungstag und an der darauf folgenden Bundesversammlung von den vielen Reden nicht all zu viel mitbekommen, weil ich mit der Kamera sehr beschäftigt war, Eindrücke und interessante Momente fotografisch fest zu halten. Dafür aber konnte ich am Sonntag ein Mehr an Eindrücken bei den Workshops auf dem alle 2 Jahre stattfindenden Bundeskongress des Deutschen Schwerhörigenbundes erfahren und mitbekommen. Weiterlesen