im HGZ Konferenzraum/1. Stock
Letzter regulärer Comp@Treff am Samstag
mit Helmut Wiesner
Bei Teilnahme am Comp@Treff bitte den eigenen Laptop mitbringen.
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Allen unseren Mitgliedern, Freunden und Gönnern wünschen wir
und einen guten Rutsch in das Jahr 2013
Gehörlose und Schwerhörige können sich jetzt beim Theater Bielefeld bewerben.
Die Plätze für die Zeitsprünge sind stets heiß begehrt, vor allem dann, wenn der Chefchoreograph Gregor Zöllig und die Tänzer der Kompanie selbst mit den Laien einen Tanzabend erarbeiten. Gleich zu Beginn der nächsten Spielzeit wird es einen solchen Zeitsprung mit dem Titel „Wurzelwärts“ auf der Bühne des Stadttheaters geben. Dabei beschäftigen sich die Laien unter professioneller Anleitung mit den Fragen der „Bodenhaftung“ und der Verankerung in der Gesellschaft. Wo schlagen wir Wurzeln und in welchem Sand? Kann man seine Wurzeln vergessen oder sein Leben bei den Wurzeln packen? Und wie viele Wurzeln brauchen wir, um zu wachsen?
Beim Zeitsprung „zu Brahms tanzen“ (in der Spielzeit 2008/09) wurde schon einmal sehr erfolgreich und für alle Seiten bereichernd mit Gehörlosen und Schwerhörigen gearbeitet. Nun haben die Choreographen erneut den Wunsch geäußert, dass sie gern noch einmal Schwerhörige und Gehörlose beim Zeitsprung integrieren möchten. Bei den Proben wird eine Gebärdensprachdolmetscherin anwesend sein.
Bewerben können sich alle Interessierten im Alter von 13 bis 70 – es sind keine Tanzkenntnisse erforderlich. Lediglich Geduld, Zeit und Neugier sind Voraussetzung für eine Teilnahme. Ein erstes Kennenlernen von allen Beteiligten gibt es am Montag, den 18. Juni von 18 bis 21 Uhr. Die intensive Probenphase beginnt am Dienstag, den 14.8. Geprobt wird ab dann an fünf Tagen in der Woche. Die Probentermine für berufstätige Teilnehmer liegen in den Abendstunden, die Zeiten für Schülerinnen und Schüler und Seniorinnen und Senioren werden in den Nachmittagsstunden liegen.
Die Premiere wird am Samstag, den 15. September auf der Bühne des Stadttheaters stattfinden.
Das Tanztheater des Theaters Bielefeld führt bereits seit 2007 Zeitsprung-Projekte mit Laien durch. Ziel ist es, die Teilnehmer an den zeitgenössischen Tanz als Ausdrucksform heran zu führen und dafür zu begeistern. Durch das Durchlaufen eines gesamten kreativen Probenprozesses, bis hin zur Aufführung, erleben sie sich als Tänzer und erhalten einen Einblick in die Welt hinter den Kulissen.
Bewerbungen mit Name, Adresse, Email und Alter können bis zum 04.06.2012 an die Projektmanagerin Kerstin Tölle gerichtet werden:
Email: zeit.sprung@bielefeld.de, Telefon: 0521/ 51 82 73.
Ein Märchen von Monika Becker
Am besten sucht ihr euch einen schönen gemütlichen Sessel und wenn es kalt ist dazu eine weiche Decke und vielleicht einen heißen Tee. Vergesst auch nicht den Hocker, um die Füße hochzulegen oder ihr legt euch gleich auf die Couch.
Alles fertig?
Dann fange ich jetzt einfach mal mit meiner Geschichte an.
Da ich 2 Töchter habe und alles miterlebte von den Windeln bis zum Abitur und noch weiter und viel weiter, ist die Hauptperson in meinem Märchen ein Mädchen und heißt HÖRBELINE. Das steht ganz klipp und klar in ihrer Geburtsurkunde, später auf den Zeugnissen, auf der Monatskarte für den Bus und ganz, ganz später auch im Führerschein und im Personalausweis.
HÖRBELINE ist anders als die Kinder, die ihr kennt. Als sie geboren wird, hat sie blondes Haar mit grünen und roten Streifen. Das ist ja allein schon ein großes Wunder, aber das Außergewöhnlichste an ihr sind die Ohren. Das rechte ist klein und zierlich geformt, das linke dagegen groß und spitz. Das sieht so lustig aus, dass alle Leute immerzu lachen müssen, wenn sie HÖRBELINE ansehen und ihre Eltern setzen ihr darum ab und zu eine Mütze auf, um ein bisschen Ruhe zu haben.
Auf dem kleinen zierlichen Ohr kann HÖRBELINE siebenmal besser hören als ihr Lieblingshund mit seinen beiden Schlappohren zusammen. So fällt es auch zunächst niemandem auf, dass sie auf dem großen spitzen Ohr fast nichts hört – es ist taub.
Natürlich sind die Eltern erschrocken, als sie es merken. Auch Oma, Opa, Tante, Onkel, Nachbarn und alle Leute, die HÖRBELINE lieb haben, sind erschrocken. Es sind also eine ganze Menge Leute, die sich Sorgen machen und alle zusammen ahnen nicht im Geringsten, welch ein Segen sich aus diesem Anderssein heraus entwickeln würde.
Hinter ihrem großen spitzen Ohr trägt HÖRBELINE alsbald ein digitales Hörgerät (neuerdings heißt das Hörsystem) der Spitzenklasse in knalligem orange mit lila Tupfen. Verschrieben vom besten Hals-Nasen-Ohren-Arzt und angepasst vom besten Akustiker der Stadt.
Und denkt Euch, immer dann, wenn ein noch besseres Gerät auf dem Markt erscheint, bekommt HÖRBELINE ganz automatisch und unverzüglich das neue Modell und dies alles bezahlt die Krankenkasse ohne zu murren.
Ja, da staunt ihr, nicht wahr?
Aber auch das beste und teuerste Hörgerät der Welt kann das gesunde Gehör nicht ersetzen. Diese Erfahrung machte auch HÖRBELINE und das ist im Märchen genauso wie im wirklichen Leben.
Jetzt fragt ihr vielleicht, warum braucht sie denn überhaupt ein Hörgerät hinter dem großen spitzen Ohr, wenn doch das kleine zierliche Ohr siebenmal besser hört als der Lieblingshund? Reicht das denn nicht aus im Leben?
Doch natürlich, im Notfall würde es schon reichen, aber viel besser ist es, wenn beide Ohren hören. Erst dann kann das Gehirn den Höreindruck optimal verarbeiten und wir erkennen sicher, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt.
Alles klar?
Während der Pubertät verändert sich bei HÖRBELINE nicht nur ihr Körper, ihr Denken und Fühlen, sondern in ihrem kleinen zierlichen Ohr wächst ein bewegliches Fenster heran, dass je nach Lust und Laune geöffnet oder verschlossen werden kann, alleine durch die Kraft der Gedanken.
Ist das Fenster zu, ist auch das kleine zierliche Ohr taub. Ist es offen, dann hört sie damit siebenmal besser als ihr Lieblingshund. Aber das wisst ihr ja schon. Beim großen spitzen Ohr dagegen verändert sich nichts.
Ab diesem Zeitpunkt lernt HÖRBELINE zwei Welten kennen und schätzen.
Mit offenem Fenster in dem kleinen zierlichen Ohr und mit eingeschaltetem Hörgerät hinter dem großen spitzen Ohr genießt sie Musik und verliert sich ganz in den Höhen und Tiefen einer Melodie und möchte am liebsten dazu tanzen.
Bei Vogelstimmen kann sie erkennen, ob eine Amsel trällert oder eine Meise singt. Sie kann verstehen, was in benachbarten Räumen gesprochen wird und sie beteiligt sich gerne an Diskussionen in großer Runde. Sie ist politisch interessiert und lässt sich in den Gemeinderat wählen.
Im Gegensatz dazu stellt sie sich liebend gerne mit geschlossenem Fenster in dem kleinen zierlichen Ohr und abgeschaltetem Hörgerät hinter dem großen spitzen Ohr auf den lautesten Platz in der Stadt und staunt über die Stille.
Sie lernt das Absehen von den Lippen und die Gebärdensprache. Sie tritt in einen Hörgeschädigtenverein ein und übernimmt ein Ehrenamt.
Mal geht sie 3 Wochen am Stück als Hörende durchs Leben, dann wieder tage- oder monatelang als Hörgeschädigte und beides liebt sie gleichermaßen.
Auf dem Höhepunkt ihres Lebens wird HÖRBELINE zur Bundesministerin ernannt und unter ihrer Führung werden alle Schranken und Barrieren abgebaut, die Behinderte von Nichtbehinderten trennen. Es entsteht ein völlig neues Miteinander.
Als Anerkennung erhält HÖRBELINE das Bundesverdienstkreuz und viele andere Orden. Sie selbst bleibt bescheiden und ist dankbar über den Platz, auf den das Leben sie stellte, wo sie so viel bewirken konnte.
Manchmal wird sie auch verglichen mit Margarethe von Witzleben, der Gründerin der Schwerhörigenbewegung.
Dieser Name ist nur einer von vielen Engagierten, die da heißen: Florence Nightingale, Mutter Teresa, Albert Schweitzer, Friedrich von Bodelschwingh.
Diese Personen sind inzwischen längst gestorben, auch HÖRBELINE aus meinem Märchen lebt nicht mehr.
Die Bewegung der Nächstenliebe und Behindertenarbeit wird jedoch niemals sterben, solange es Nachfolger gibt. Halten wir Augen und Ohren offen und fangen wir am besten bei uns selber an.
Stehen wir auf und rufen laut: ICH BIN HIER, handeln wir – nicht nur jeder für sich – sondern gemeinsam und die Welt wird sich verändern und das ist bestimmt kein Märchen sondern die Wahrheit.
Alle Rechte und Urheberschaft liegen bei der Autorin. Insbesondere eine Weitergabe ohne Einwilligung von Monika Becker ist nicht gestattet.
Allen unseren Mitgliedern, Freunden und Gönnern wünschen wir
Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. trauert um
Träger des Großen Verdienstkreuzes
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland,
Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
* 26.04.1924 in Crivitz
† 01.12.2011 in Hannover
Herr Prof. Lehnhardt hat als Pionier der Cochlea Implantat-Versorgung in Deutschland Maßstäbe gesetzt. Die ersten CI-Operationen führte er 1984 durch, die Forschungstätigkeit und die Zusammenarbeit mit dem australischen CI-Hersteller begannen jedoch schon etliche Jahre zuvor. Mit Wagemutigkeit, gepaart mit einem realistischen Bewusstsein für einzugehende Risiken führte Herr Prof. Lehnhardt im Jahre 1989 die ersten Operationen bei gehörlosen Kleinkindern durch – die hervorragenden Ergebnisse haben ihm Recht gegeben. Diese Erfolge machten Überlegungen zur Nachsorge der CI-Kinder notwendig, dies führte zur Gründung des Cochlea Implant Centrum Wilhelm Hirte Hannover – der damals weltweit ersten Einrichtung dieser Art.
Den Aktivitäten von Herrn Prof. Lehnhardt haben es CI-Träger in Deutschland zu verdanken, dass ihnen trotz Taubheit ein Leben mit lautsprachlicher Kommunikation und dadurch hoher Lebensqualität möglich ist.
Das umfangreiche und richtungsweisende wissenschaftliche Werk, mit unzähligen Büchern, Aufsätzen, Untersuchungen und Abhandlungen zu vielen weiteren Themen rund um das gestörte Gehör, bedarf ebenfalls der Erwähnung. Auch hier hat Herr Prof. Lehnhardt der Nachwelt unübersehbare, wichtige Spuren hinterlassen.
Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. und dessen Landesverband Niedersachsen trauern um eine herausragende Persönlichkeit, deren Menschlichkeit unvergessen bleiben wird.
In großer Dankbarkeit für ein überragendes Lebenswerk
im Namen des DSB-Präsidiums und der DSB-Bundesgeschäftsstelle
Rolf Erdmann
Vorsitzender
Deutscher Schwerhörigenbund
Landesverband Niedersachsen e.V.
Ehemaliger Patient
Schon etwas älter und noch ferne Zukunftsmusik, aber trotzdem interessant: Gehör aus dem Labor: Stammzellen zu Haarzellen umgewandelt.
Cochlear Roadshow am 24.9.2009 in Berlin
Am 24.9.2009 führte der CI-Hersteller Cochlear eine Vorstellung des neuen Sprachprozessors nebst dem Implantat und anderen Neuerungen und Verbesserungen durch. An der interessanten Veranstaltung konnte ich nebst weiteren Vertretern aus dem Betroffenenkreis und Fachleuten teilnehmen. Weiterlesen
Die RTW- und Ambulanzfahrer haben bemerkt, dass beim Straßenunfall die meisten Verletzten ein Mobil-Telefon bei sich haben. Bei dem Einsatz weiß man aber nicht, wer aus den langen Adresslisten zu kontaktieren ist. Weiterlesen